Im Jahre 1134 war die Anzahl der Klöster auf 80 angestiegen.
Damit war eine Zusammenstellung der bisherigen statuta dringend erforderlich geworden.
Der Tod des Abtes von Cîteaux, Stephan Harding, mag ein weiterer Grund gewesen sein.
| In Charta charitatis inter cetera continetur, quod singulis annis semel conveniant omnes
abbates coenobiorum, quae Dei gratia in diversis sunt ordinata provinciis ad Cisterciensem
ecclesiam, et quod ibi de observatione sanctae regulae et ordine totius vitae suae, ac
indissolubili inter se pace custodienda diligentissime tractent, ut tenor vivendi saepius
replicatus, ac divinarum Scripturarum auctoritate corroboratus, non facile tepere, sed per
diuturna plurimorum annorum spatia possit vigere. Hac ergo ratione in loco praedicto congregati,
haec capitula instituerunt, et per universam congregationum nostrarum fraternitatem tenenda
decreverunt. In der Charta caritatis ist unter anderem festgelegt, dass sich alle Äbte der Klöster, die durch Gottes Gnade in verschiedenen Provinzen eingerichtet wurden, einmal im Jahr in Cîteaux versammeln sollen. Dort sollen sie mit größter Sorgfalt über die Einhaltung der heiligen Regel und die Ordnung ihres gesamten Lebens sowie über die unauflösliche Bewahrung des Friedens untereinander beraten. Dies soll geschehen, damit die Lebensweise, die wiederholt besprochen und durch die Autorität der Heiligen Schrift bestätigt wird, nicht leicht erschlafft, sondern über lange Zeiträume von vielen Jahren lebendig bleibt. Auf diese Weise versammelt, haben sie in dem genannten Ort diese Kapitel beschlossen und sie zur allgemeinen Befolgung in allen unseren Bruderschaften festgelegt. |
| I. Quo in loco sint construenda coenobia. In civitatibus, castellis, villis, nulla nostra construenda sunt coenobia, sed in locis a conversatione hominum semotis. Wo die Klöster gebaut werden sollen. In Städten, Burgen und Dörfern dürfen keine unserer Klöster errichtet werden, sondern an Orten, die von der menschlichen Gesellschaft abgelegen sind. |
| II. De unitate conversationis in divinis et humanis Ut autem inter abbatias unitas indissolubilis perpetuo perseveret, stabilitum est primo quidem ut ab omnibus Regula beati Benedicti uno modo intelligatur, uno modo teneatur; dehinc ut idem libri quantum duntaxat ad divinum officium pertinet; idem victus, idem vestitus, iidem denique per omnia mores inveniantur. Über die Einheit des Lebens in geistlichen und weltlichen Dingen. Damit die unauflösliche Einheit zwischen den Abteien auf Dauer bestehen bleibt, wurde zunächst festgelegt, dass die Regel des heiligen Benedikt von allen auf die gleiche Weise verstanden und befolgt wird. Zudem sollen, was den Gottesdienst betrifft, dieselben Bücher verwendet werden; dieselbe Nahrung, dieselbe Kleidung und schließlich in allen Dingen die gleichen Gewohnheiten beibehalten werden. |
| III. Quos libros non licet habere diversos. Missale, epistolare, textus, collectaneum, graduale, antiphonarium, regula, hymnarium, psalterium, lectionarium, kalendarium, ubique uniformiter habeantur. Welche Bücher nicht unterschiedlich sein dürfen. Messbuch, das Epistolar, der Text, das Sammlungsbuch, das Graduale, das Antiphonar, die Regel, das Hymnar, das Psalterium, das Lektionar und der Kalender sollen überall in einheitlicher Form vorhanden sein. |
| IV. De vestitu. Vestitus simplex et vilis, absque pelliciis, camisiis, staminiis, qualem denique regula describit. Über die Kleidung. Die Kleidung soll einfach und bescheiden sein, ohne Pelze, Hemden oder Leinenstoffe, so wie es in der Regel beschrieben ist. |
| V. Unde monachis debeat provenire victus. Monachis nostri ordinis debet provenire victus de labore manuum, de cultu terrarum, de nutrimento pecorum, unde et licet nobis possidere ad proprios usus aquas, silvas, vineas, prata, terras a saecularium hominum habitatione semotas, et animalia praeter illa quae magis solent provocare curiositatem, et ostentare in se vanitatem quam aliquam affere utilitatem, sicut sunt cervi, grues, et cetera huiusmodi. Ad haec exercenda, nutrienda, conservanda, seu prope seu longe, non tamen ultra dietam, grangias possumus habere, per conversos custodiendas. Woher die Nahrung der Mönche kommen soll. Die Nahrung der Mönche unseres Ordens soll aus der Arbeit ihrer Hände, dem Anbau der Felder und der Pflege des Viehs kommen. Daher ist es uns erlaubt, für unseren eigenen Gebrauch Gewässer, Wälder, Weinberge, Wiesen und Felder zu besitzen, die von den Wohnorten weltlicher Menschen abgelegen sind, sowie Tiere, außer solchen, die eher Neugierde erwecken und Eitelkeit zur Schau stellen, als dass sie nützlichen Zweck erfüllen, wie Hirsche, Kraniche und ähnliche Tiere. Für die Bewirtschaftung, Pflege und Erhaltung dieser Güter, sei es in der Nähe oder Ferne, aber nicht weiter als eine Tagesreise, dürfen wir Höfe besitzen, die von Konversen betreut werden. |
| VI. Quod non debeat monachus extra claustrum habitare. Monacho cui ex regula claustrum propria debet esse habitatio, licet quidem ad grangias quotiens mittitur ire; sed nequaquam diutius habitare. Dass ein Mönch nicht außerhalb des Klosters wohnen soll. Für einen Mönch, dessen Aufenthalt gemäß der Regel das Kloster sein soll, ist es zwar erlaubt, zu den Höfen zu gehen, wenn er geschickt wird, aber er darf dort auf keinen Fall länger verweilen. |
| VII. Quod in ordine nostro feminarum cohabitatio interdicta sit, et ingressus
etiam portae monasterii ei negatus. Remota omni occasione sive nutrimentorum augendorum vel conservandorum, sive rerum monasterii quarumlibet ut quandoque necesse est lavandarum, sive denique cuiuscumque necessitatis, feminarum cohabitatio nobis et conversis nostris omnino interdicta est. Ideo nec intra curtes grangiarum hospitari, nec monasterii portam ingredi permittuntur. Dass in unserem Orden die Gemeinschaft mit Frauen verboten ist und ihnen der Zugang zum Kloster verweigert wird. Ungeachtet jeglichen Grundes, sei es zur Vermehrung oder Erhaltung von Nahrungsvorräten, zur Reinigung der Gegenstände des Klosters oder aus irgendeiner Notwendigkeit, ist die Gemeinschaft mit Frauen für uns und unsere Konversen vollkommen verboten. Deshalb dürfen Frauen weder in den Höfen der Güter übernachten noch die Tore des Klosters betreten. |
| VIII. De conversis. Per conversos agenda sunt exercitia apud grangias et per mercenarios, quos utique conversos episcoporum licentia tamquam necessarios et coadjutores nostros, sub cura nostra sicut et monachos suscipimus, et fratres et participes nostrorum tam spiritualium quam temporalium bonorum aeque ut monachos habemus. Über die Konversen. Die Arbeiten auf den Höfen und in den Gütern sollen von Konversen und von bezahlten Arbeitern verrichtet werden, die wir mit der Erlaubnis der Bischöfe als notwendige Gehilfen unter unserer Aufsicht wie Mönche aufnehmen. Wir betrachten sie als Brüder und als Teilhaber sowohl an unseren geistlichen als auch an unseren weltlichen Gütern, ebenso wie die Mönche. |
| IX. Quod redditus non habeamus. Ecclesias, altaria, sepulturas, decimas alieni laboris vel nutrimenti, villas, villanos, terrarumcensus, furnorum et molendinorum redditus, et cetera his similia monasticae puritati adversantia,nostri et nominis et ordinis excludit institutio. Dass wir keine Einkünfte haben sollen. Die Regel unseres Ordens schließt jegliche Einkünfte aus, die der klösterlichen Reinheit widersprechen, wie Kirchen, Altäre, Begräbnisstätten, den Zehnten fremder Arbeit oder Nahrung, Dörfer, Bauern, Abgaben von Land, Erträge von Öfen und Mühlen und ähnliche Dinge. |
| X. Quid liceat vel non liceat nobis habere de auro, argento, gemmis et serico. Altarium linteamina, ministrorum indumenta, sine serico sint, praeter stolam et manipulum. Casula vero nonnisi unicolor habeatur. Omnia monasterii ornamenta, vasa, utensilia, sine auro et argento et gemmis, praeter calicem et fistulam: quae quidem duo sola argentea et deaurata, sed aurea nequaquam habere permittimur. Was uns erlaubt ist oder nicht erlaubt ist, von Gold, Silber, Edelsteinen und Seide zu besitzen. Die Altartücher und die Gewänder der Ministraten sollen ohne Seide sein, außer für die Stola und den Manipel. Die Kasel soll jedoch nur einfarbig sein. Alle Verzierungen, Gefäße und Utensilien des Klosters sollen ohne Gold, Silber und Edelsteine sein, außer dem Kelch und der Kelchpfeife. Diese beiden dürfen silbern und vergoldet sein, aber niemals aus purem Gold bestehen. |
| XI. Ut nemo recipiat aliquem ad aliam ecclesiam ire volentem. Si quis monachus, clericus aut laicus ad aliquam ecclesiarum nostrarum causa remanendi venire voluerit, non ei dissuadeat aliqua alia ecclesia, nec eum retineat etiamsi remanere voluerit, quia scriptum est: Quod tibi non vis fieri, alii ne feceris. Qui postquam ad illum locum in quo conversari disponit venerit, ibique voluntate mutata remanere noluerit, liber discedat. Sed si in cella novitiorum conversatus fuerit, et inde proprio vitio vel expulsus vel per se exierit, ab aliqua nostrae fraternitatis ecclesia sine commendatitiis litteris non recipiatur, quia discordiae inter ecclesias fomes de tali causa oriri poterit. Quod idem de monacho peregrino et in aliquo nostro loco suscepto et quoquo modo egresso decernimus. Dass niemand jemanden aufnehmen soll, der zu einem anderen Kloster gehen möchte. Wenn ein Mönch, Kleriker oder Laie zu einem unserer Klöster kommen möchte, um dort zu bleiben, soll kein anderes Kloster ihn davon abhalten oder zurückhalten, auch wenn er bleiben möchte, denn es steht geschrieben: „Was du nicht willst, dass man dir tue, das tue auch keinem anderen.“ Wenn er jedoch nach seiner Ankunft an dem Ort, an dem er bleiben wollte, seine Meinung ändert und nicht bleiben möchte, soll er frei gehen dürfen. Hat er jedoch in der Zelle der Novizen gelebt und ist er entweder durch eigenes Verschulden vertrieben oder von selbst gegangen, so soll er von keinem Kloster unserer Bruderschaft ohne Empfehlungsschreiben aufgenommen werden, da dies zu Unstimmigkeiten zwischen den Klöstern führen könnte. Dasselbe gilt für einen wandernden Mönch, der in einem unserer Orte aufgenommen wurde und auf irgendeine Weise wieder gegangen ist. |
| XII. Quomodo novella ecclesia abbate et monachis et ceteris necessariis ordinetur. Duodecim monachi cum abbate terciodecimo ad coenobia nova transmittantur: nec tamen illuc destinentur donec locus libris, domibus et necessariis aptetur, libris dumtaxat missali, Regula, libro Usuum, psalterio, hymnario, collectaneo, lectionario, antiphonario, gradali, domibusque, oratorio, refectorio, dormitorio, cella hospitum et portarii, necessariis etiam temporalibus: ut et vivere, et regulam ibidem statim valeant observare. Wie ein neues Kloster mit einem Abt, Mönchen und den notwendigen Dingen ausgestattet werden soll. Zwölf Mönche sollen zusammen mit einem Abt als dem Dreizehnten in ein neues Kloster gesandt werden. Sie sollen jedoch erst dorthin geschickt werden, wenn der Ort mit Büchern, Gebäuden und den notwendigen Dingen ausgestattet ist, insbesondere mit folgenden Büchern: Messbuch, Regel, Buch der Gebräuche, Psalter, Hymnar, Kollektaneum, Lektionar, Antiphonar und Graduale. Außerdem müssen die notwendigen Gebäude vorhanden sein: das Oratorium, das Refektorium, das Dormitorium, eine Zelle für Gäste und eine für den Pförtner sowie die notwendigen zeitlichen Güter, damit sie dort sofort leben und die Regel befolgen können. |
| XIII. De firmaculis librorum. Interdicimus ne in ecclesiarum nostrarum libris aurea, vel argentea sive deargentata vel deaurata habeantur retinacula, quae usu firmacula vocantur, et ne aliquis codex pallio tegatur. Über die Buchverschlüsse. Wir verbieten, dass an den Büchern unserer Kirchen goldene, silberne, versilberte oder vergoldete Verschlüsse angebracht werden, die im Gebrauch als firmacula bezeichnet werden. Ebenso soll kein Buch mit einem kostbaren Stoffumschlag versehen werden. |
| XIV. De pane quotidiano. Sicut in ecclesiasticis aliisque observationibus cavemus ne inveniamur discordes, sic etiam invictu quotidiano diversitas est cavenda, ne fratres carnis vel spiritus fragilitate victi, grossiorem panem abhorrere, et lautiorem incipiant desiderare. Ideo stabilimus ne in coenobiis nostris fiat panis candidus, nec etiam in praecipuis festivitatibus, sed grossus id est cum cribro factus. Ubi autem frumentum defuerit, cum seatio liceat fieri. Quae lex infirmis non tenebitur. Sed et hospitibus quibus iussum fuerit album panem apponimus, et minutis in minutione sua, sicut in eorum sententia descriptum est. Cuius panis albi videlicet qui minutis apponitur, sicut et quotidiani pasta in statera posita, nequaquam plus ponderare debet, sed aequa lance appendi. Über das tägliche Brot. Wie wir in den kirchlichen und anderen Vorschriften darauf achten, keine Uneinigkeit aufkommen zu lassen, so muss auch in der täglichen Nahrung auf Einheit geachtet werden, damit die Brüder, geschwächt durch körperliche oder geistliche Schwäche, nicht groberes Brot ablehnen und nach feinerem Brot verlangen. Deshalb haben wir festgelegt, dass in unseren Klöstern kein weißes Brot gebacken werden soll, auch nicht an hohen Festtagen, sondern grobes, das mit einem Sieb zubereitet wurde. Wo Weizen fehlt, ist es erlaubt, Brot aus Gerste herzustellen. Diese Regel gilt nicht für Kranke. Gästen jedoch, denen es erlaubt ist, servieren wir weißes Brot, ebenso wie den Brüdern, die nach einem Aderlass Nahrung zu sich nehmen müssen, wie es in ihrer Vorschrift beschrieben ist. Das weiße Brot, das den Kranken gegeben wird, sowie der Teig des täglichen Brotes müssen gewogen werden, damit das Brot nicht schwerer ist, sondern genau abgewogen wird. |
| XV. De cucullis et subtalaribus. In ecclesiis nostris non sint cucullae deforis floccatae, et subtalares diurni non sint caprini vel corduani, sed vaccini. Über die Kutten und Schuhe. In unseren Kirchen sollen die Kutten außen nicht mit Wolle beflockt sein, und die täglichen Schuhe sollen nicht aus Ziegenleder oder feinem Leder (Corduanleder), sondern aus Rindsleder bestehen. |
| XVI. De monacho vel converso fugitivo. Si quis monachus vel conversus vitio sue de ecclesia aliqua exierit, et ad aliam venerit, suadeatur ei ut revertatur. Quod si abbas vel prior illius loci intellexerit illum ad locum suum nolle redire, non eum sinat amplius una nocte illic remanere, habitumque ei religionis iubeat auferri, nisi priusquam ad nostrum ordinem venerit, monachum fuisse constiterit. Converso vero de rebus monasterii nihil dimittatur, praeter indumentum simplex et vile. Über den flüchtigen Mönch oder Konversen. Wenn ein Mönch oder Konverse aufgrund eines Fehlers sein Kloster verlässt und zu einem anderen kommt, soll ihm geraten werden, zurückzukehren. Wenn der Abt oder Prior jenes Ortes erfährt, dass er nicht in seinen ursprünglichen Ort zurückkehren will, soll er ihm nicht erlauben, länger als eine Nacht zu bleiben und ihm den Ordenshabit abnehmen lassen, es sei denn, es stellt sich heraus, dass er, bevor er zu unserem Orden kam, schon ein Mönch war. Einem Konversen jedoch soll nichts von den Besitztümern des Klosters mitgegeben werden, außer einfacher und schlichter Kleidung. |
| XVII. Quod peregrinus monachus infra breve tempus recipiatur aut recedat. Monachus peregrinus si ad aliquod coenobium ad habitandum venerit, nec ibi propter vicinitatem aut notitiam ecclesiae suae recipi potuerit, non diutius teneatur in domo hospitum, ob hoc ut inter hanc moram, aut aliquo ingenio, aut aliquarum ecclesiasticarum seu saecularium personarum petitione, quae sine dubio violentia constat esse, ab abbate suo extorqueatur. Dass ein wandernder Mönch innerhalb kurzer Zeit aufgenommen oder fortgeschickt werden soll. Wenn ein wandernder Mönch in ein Kloster kommt, um dort zu leben, und er dort wegen der Nähe oder Bekanntschaft zu seinem Kloster nicht aufgenommen werden kann, soll er nicht länger im Gästehaus verweilen, um zu verhindern, dass während dieser Zeit auf irgendeine Weise oder durch Bitten von kirchlichen oder weltlichen Personen, was ohne Zweifel eine Form von Zwang wäre, der Abt gezwungen wird, ihn aufzunehmen. |
| XVIII. Quod omnia monasteria in honorem beatae Mariae dedicentur. Quia antecessores nostri et patres de ecclesia Molismensi, quae in honore est beatae Mariae ad Cisterciensem locum, unde et nos exorti sumus, primitus venerunt, idcirco decernimus ut omnes ecclesiae nostrae ac successorum nostrorum in memoria eiusdem caeli et terrae reginae sanctae Mariae fundentur ac dedicentur. Dass alle Klöster zu Ehren der seligen Maria geweiht werden sollen. Da unsere Vorfahren und Väter aus dem Kloster von Molesme, das zu Ehren der seligen Maria gegründet wurde und der Ort ist, von dem wir, die Zisterzienser, abstammen, gekommen sind, beschließen wir, dass alle unsere Klöster und die unserer Nachfolger zur Ehre derselben Königin des Himmels und der Erde, der heiligen Maria, gegründet und geweiht werden. |
| XIX. Ut pitantiae non administentur in refectorio apud Cistercium tempore capituli generalis. Nos abbates illo tempore decem, sicuti solemus Cistercium post annum venientes, rogabamus domnum abbatem Stephanum et fratres, ne nobis in refectorio solitae pitantiae, post duo pulmentaria regularia praesentarentur; quia in refectorio in distributione harum rerum videbatur esse quaedam inquietudo fratrum, et in mora illa diminutio dormitionis fratrum. Tuncque abbate illo et fratribus consentientibus, stabilivimus ne ista nobis illo tempore amplius fierent. Dass zu Zeiten des Generalkapitels keine Pitanzen im Refektorium zu Cîteaux gereicht werden. Wir Äbte, die wir wie üblich nach einem Jahr nach Cîteaux kommen, baten zu jener Zeit den ehrwürdigen Abt Stephan und die Brüder, uns im Refektorium keine Pitanzen nach den zwei regulären Speisen zu servieren. Denn es schien, dass die Verteilung solcher Dinge Unruhe unter den Brüdern verursachte und durch die Verzögerung die Schlafenszeit der Brüder verkürzt wurde. Nachdem der Abt und die Brüder dem zugestimmt hatten, haben wir beschlossen, dass uns solche Dinge zu jener Zeit nicht länger zuteilwerden sollen. |
| XX. De sculpturis et picturis, et cruce lignea. Sculpturae vel picturae in ecclesiis nostris seu in officinis aliquibus monasterii ne fiant ineterdicimus, quia dum talibus intenditur, utilitas bonae meditationis vel disciplina religiosae gravitatis saepe negligitur. Cruces tamen pictas quae sunt ligneae habemus. Über Bildhauerarbeiten, Malereien und das hölzerne Kreuz. Wir verbieten, dass in unseren Kirchen oder in den Werkstätten des Klosters Bildhauerarbeiten oder Malereien angefertigt werden, weil bei der Beschäftigung mit solchen Dingen oft der Nutzen der guten Meditation oder die Disziplin einer religiösen Ernsthaftigkeit vernachlässigt wird. Bemalte Kreuze, die aus Holz gefertigt sind, sind jedoch erlaubt. |
| XXI. Ut extra portam domus non habeatur. Non est congruum ut extra portam monasterii domus aliqua ad habitandum construatur, nisi animalium: quia periculum animarum inde potest nasci. Dass außerhalb des Klostertores kein Haus errichtet werden soll. Es ist nicht angemessen, dass außerhalb des Klostertores ein Haus zum Wohnen errichtet wird, außer für Tiere. Denn daraus könnte eine Gefahr für die Seelen entstehen. |
| XXII. Quod animalia vitium levitatis ministrantia non nutriantur. Quod animalia vitium levitatis ministrantia non nutriantur. Certum est nos qui militiam monachilem arripuimus, debere in coenobiis nostris honestae gravitati ac regularibus disciplinis, non levitatibus aut iocis vacare, et ob hoc horum fomenta vitiorum a sanctis locis elongari oportet, scilicet cervos et ursos ac grues, ceteraque talia levitatum irritamenta. Dass keine Tiere gehalten werden sollen, die zu unnötiger Ausgelassenheit anregen. Es ist klar, dass wir, die wir uns dem mönchischen Dienst verschrieben haben, in unseren Klöstern einer ehrbaren Ernsthaftigkeit und der Einhaltung der klösterlichen Disziplin nachgehen und uns nicht mit Leichtsinn oder Scherzen beschäftigen sollen. Daher müssen solche Quellen des Lasters von heiligen Orten ferngehalten werden, nämlich Hirsche, Bären, Kraniche und andere ähnliche Anreize zur Ausgelassenheit. |
| XXIII. De clericis et laicis coenobia construentibus, et quod nullus sine probatione effciatur monachus. Si clerici vel laici locum aliquem ad honorem Dei construxerint, illumque locum alicui coenobiorum nostrorum quatenus ad abbatiam transferendam proficiat concedere voluerint, abbasque illius coenobii a quo consultum flagitant, locum habilem prospexerit, suscipiat illum si voluerit. Ipsi vero clerici vel laici si sanctae regulae iugo se subdere voluerint, aut in loco illo abbatiam faciendam praestolentur, aut cellam novitiorum intrent in coenobio praenotati abbatis, ut regulariter probentur. Quod si ad aliquam ecclesiarum nostrarum elegerint secedere, vel aliud quid proprio arbitrio facere, licenter agant. Illud tamen magnopere nobis omnibus cavendum est ne isti aut alii aliqui sine regulari probatione aliquo modo nostro collegio socientur, exceptis monachis quos beatus suscipit Benedictus. Über Kleriker und Laien, die Klöster errichten, und dass niemand ohne Prüfung Mönch wird. Wenn Kleriker oder Laien einen Ort zu Ehren Gottes errichten und diesen Ort einem unserer Klöster übergeben wollen, damit er zu einer Abtei wird, und der Abt des Klosters, den sie um Rat fragen, diesen Ort als geeignet erachtet, kann er ihn annehmen, wenn er will. Diese Kleriker oder Laien, wenn sie sich dem Joch der heiligen Regel unterwerfen wollen, sollen entweder abwarten, bis an diesem Ort eine Abtei errichtet wird, oder in das Noviziat des genannten Abtes eintreten, um regulär geprüft zu werden. Sollten sie jedoch beschließen, sich zu einem unserer Klöster zurückzuziehen oder nach eigenem Ermessen etwas anderes zu tun, können sie dies frei tun. Es ist jedoch unbedingt darauf zu achten, dass weder diese noch andere Personen ohne reguläre Prüfung in irgendeiner Weise in unsere Gemeinschaft aufgenommen werden, ausgenommen die Mönche, die der heilige Benedikt aufnimmt. |
| XXIV. Quod intra monasterium nullus carne vescatur aut sagimine. Intra monasterium nullus vescatur carne aut sagimine, nisi omnino infirmi et artifices conducti. Similiter et intra curtes grangiarum nisi propter easdem causas, et etiam propter mercenarios. Dass im Kloster niemand Fleisch oder tierisches Fett essen soll. Im Kloster darf niemand Fleisch oder tierisches Fett essen, außer den völlig Kranken und den angestellten Handwerkern. Ebenso in den Höfen der Grangien, außer aus denselben Gründen oder für Tagelöhner. |
| XXV. Quibus diebus vescimur tantum quadragesimali cibo. In toto Adventu, excepta prima dominica, secunda et tertia feria ante caput ieiunii, vigilia Pentecostes, ieiuniis quatuor temporum in septembri, in vigiliis sanctorum Ioannis-Baptistae, Petri et Pauli, Laurentii, Assumptionis sanctae Mariae, Matthei apostoli, Simonis et Iudae, Omnium Sanctorum, Andreae apostoli, quadragesimali tantum vescimur cibo. His ergo diebus in hospitiis nostris caseus aut ova non apponantur. An welchen Tagen wir nur Fastenspeisen zu uns nehmen. Während der gesamten Adventszeit, mit Ausnahme des ersten Sonntags und des zweiten und dritten Tages vor dem Aschermittwoch, an der Vigil von Pfingsten, an den Quatemberfasten im September, an den Vigilien der Heiligen Johannes der Täufer, Petrus und Paulus, Laurentius, Mariä Himmelfahrt, Matthäus der Apostel, Simon und Judas, Allerheiligen und Andreas der Apostel nehmen wir nur Fastenspeisen zu uns. An diesen Tagen sollen in unseren Gästehäusern kein Käse oder Eier serviert werden. |
| XXVI. Ne monachi dent vel accipiant medietariam vel creissementum. Nullam cum saecularibus societatem in pecoribus nutriendis, seu terris excolendis habere permittimur, videlicet dando vel accipiendo medietariam vel creissementum. Dass Mönche keine Teilhaberschaft oder Zinsen geben oder nehmen sollen. Es ist uns nicht erlaubt, mit Weltlichen eine Partnerschaft bei der Aufzucht von Vieh oder beim Anbau von Land einzugehen, insbesondere durch das Geben oder Nehmen von Teilhaberschaft oder Zinsen. |
| XXVII. Quos suscipiamus ad confessionem et ad communionem atque ad sepulturam. Ad confessionem, ad sacram communionem, ad sepulturam, neminem extraneum praeter hospites et mercenarios nostros, intra monasterium videlicet morientes recipimus, sed nec ad oblationem ad missam in conventu, nisi in Purificatione sanctae Mariae. Ad sepulturam autem duos tantummodo quos voluerimus de amicis, de familiaribus nostris cum uxoribus suis. Wen wir zur Beichte, zur Kommunion und zur Beerdigung annehmen. Zur Beichte, zur heiligen Kommunion und zur Beerdigung nehmen wir niemanden Fremdes auf, außer unseren Gästen und Tagelöhnern, die innerhalb des Klosters sterben. Ebenso nehmen wir niemanden für die Darbringung der Messe im Konvent an, außer an Mariä Reinigung. Zur Beerdigung lassen wir jedoch nur zwei Personen unserer Wahl aus unseren Freunden oder Vertrauten mit ihren Ehefrauen zu. |
| XXVIII. Quid fiat de his qui se reddunt alicui ecclesiae nostrae ad monachatum, et antequam in capitulum
venerint morte praeventi fuerint. Si quis mundum respuens monachatum desideraverit, et veniens ad aliquem de abbatibus nostris desiderium suum ei intimaverit, ac se etiam ei vel alicui illius ecclesiae monacho reddiderit, hic talis si ante petitionem suam in capitulo regulariter factam obierit, non pro novitio habetur sed pro familiari. Was mit denen geschieht, die sich einer unserer Klöster zur Mönchsgemeinschaft übergeben, aber vor dem Eintritt in das Kapitel sterben. Wenn jemand die Welt verachtet und den Wunsch hegt, Mönch zu werden, und er zu einem unserer Äbte kommt und ihm seinen Wunsch mitteilt und sich ihm oder einem Mönch seiner Kirche übergibt, so wird dieser, wenn er stirbt, bevor er seinen Antrag im Kapitel ordnungsgemäß stellt, nicht als Novize, sondern als Familiare angesehen. |
| XXIX. Quod nullus nostri ordinis abbas monacham benedicat. Prohibitum est ne quis abbatum vel monachorum nostrorum monacham benedicere, infantulum baptizare, vel etiam in baptismo tenere praesumat, nisi forte in articulo mortis fuerit, et presbiter defuerit. Dass kein Abt unseres Ordens eine Nonne weiht. Es ist verboten, dass einer unserer Äbte oder Mönche es wagt, eine Nonne zu weihen, ein Kind zu taufen oder bei der Taufe Pate zu stehen, es sei denn, es handelt sich um einen Notfall und kein Priester ist verfügbar. |
| XXX. Quomodo causae in generali capitulo exortae definiantur. Si quaelibet causa sponte confessa vel clamore exorta, in generali capitulo Cistercii nascatur, communi assensu omnium abbatum, si possit concorditer fieri, definiatur. Si autem pro capacitate sensus uniuscuiusque, quod saepe accidit, inter se dissenserint, pater Cisterciensis monasterii quatuor abbatibus ad hoc idoneis hanc definiri praecipiat, et quod illi utilius iudicaverint, omnis sanctae multitudinis conventus sine retractatione teneat. Wie im Generalkapitel aufkommende Angelegenheiten entschieden werden sollen. Wenn ein Fall durch freiwilliges Eingeständnis oder durch Klage im Generalkapitel von Cîteaux aufkommt, soll er durch das gemeinsame Einvernehmen aller Äbte, wenn möglich, einvernehmlich entschieden werden. Wenn jedoch Meinungsverschiedenheiten aufgrund der unterschiedlichen Ansichten auftreten, was häufig vorkommt, soll der Abt des Klosters Cîteaux vier geeignete Äbte bestimmen, um die Angelegenheit zu klären, und das, was sie als nützlich erachten, soll ohne Widerspruch von der ganzen heiligen Gemeinschaft befolgt werden. |
| XXXI. De privilegiis. Constituimus ne quis contra instituta ordinis nostri privilegium facere praesumat, sed quod disposuerunt antecessores nostri sancti viri, et adhuc disponunt sano consilio moderni, ratum et stabile permaneat. Quod si quis contra statuta capituli accipere aliquid, vel emere vel aedificare praesumpserit, remota omni dispensatione aedificia cadant, expensae et opera pereant. Über Privilegien. Wir bestimmen, dass niemand ein Privileg entgegen den Vorschriften unseres Ordens erteilen darf. Das, was unsere heiligen Vorgänger beschlossen haben und was noch durch den gesunden Rat der Gegenwart beschlossen wird, soll fest und unverändert bleiben. Wenn jemand es wagt, etwas entgegen den Statuten des Kapitels anzunehmen, zu kaufen oder zu bauen, soll ohne Ausnahme jede errichtete Struktur abgerissen werden, und die aufgewendeten Kosten und Mühen sollen verloren gehen. |
| XXXII. De vicinitate grangiarum. Grangiae autem diversarum abbatiarum distent inter se ad minus duabus leugis. Über die Nähe der Grangien. Die Grangien der verschiedenen Abteien sollen mindestens zwei Wegstunden voneinander entfernt sein. |
| XXXIII. De forma visitationis. In facienda visitatione cautelam maximam et diligentiam visitator adhibeat, ut fideliter et prudenter adcorrigendos excessus et conservationem pacis intendat et quam poterit salva ordinis disciplina, animos fratrum ad ampliorem reverentiam proprii abbatis, et gratiam mutuae in Christo dilectionis inducat.Provideat nihilominus visitandus ut secundum formam ordinis visitatori obediens et devotus exsistat, et ad emendationem domus suae quantum poterit tamquam Domino rationem redditurus intendat. Igitur in visitatoris adventu abbas domus illius, vel si illum abesse contigerit, prior aut qui tenet locum ipsius, studiosos fratres admoneat, roget et praecipiat, ut fideliter et fiducialiter publice vel privatim prout melius intellexerint faciendum, quae corrigenda cognoverint suggerant et proponant. Caveat autem ne ullatenus hoc impediat faciendum, vel cum factum fuerit aegre ferat. Caveat ne in praesentia visitatoris vel post eius discessum, cuiquam fratrum aliquam vindictam inferat ne improperet, ne indignetur. Quin, etiam si minus caute, minus discrete fuerit quis locutus, benigna facilitate ad consilium visitatoris indulgeat. Ipsum enim visitatorem talem fore convenit, ut non credat omni spiritui: sed causam quam nescierit diligenter inquirat, cognitam rationabiliter corrigat, zelo ordinis et paternae caritatis affectu. Prohibeat etiam ne incipiant retractare quae noverint digne correcta, ne sibi suggerant incomperta: ne vanis suspicionibus turbent animos patrum sive fratrum suorum. Quod si quis fecerit, digne eum visitator increpet et castiget. Prohibeat etiam ne quis fratrum ea quae cognoverit emendanda, quasi ad maius scandalum, quod nequissimum est, usque ad visitatoris adventum differat et reservet, sed opportunis temporibus quae contigerint proclamentur et emendentur. Quod si contra hanc formam egerit visitator, per superiorem abbatem vel coabbates alios ut meruerit castigetur, sive etiam puniatur per generale capitulum. Similiter qui visitatur nisi formam eamdem studeat observare, coram Deo graviter se culpabilem, et paterna vel capituli generalis noverit animadversione plectendum. Nullus abbas hospes vel etiam visitator, nisi pater domusillius quam visitat fuerit, confessiones recipiat. Ipse etiam proprius pater, si gravis est causa, ad proprium abbatem domus illius eum qui confitetur remittere studeat, et debita fidelitate omnem adhibeat operam, diligentiam omnem exhibeat, ut proprio abbati sicut debet revelet ille conscientiam suam. Über die Art der Visitation. Bei der Durchführung einer Visitation soll der Visitator größte Vorsicht und Sorgfalt walten lassen, um die Mängel korrekt zu beheben und den Frieden zu bewahren. Er soll sich bemühen, im Rahmen der Disziplin des Ordens den Brüdern mehr Respekt gegenüber ihrem eigenen Abt und eine gegenseitige Liebe in Christus zu vermitteln. Der Abt, der besucht wird, soll seinerseits dem Visitator gehorsam und ergeben sein und darauf achten, sein Haus so gut wie möglich zu verbessern, als ob er dem Herrn Rechenschaft ablegen müsste. Bei der Ankunft des Visitators soll der Abt des Hauses, oder falls dieser abwesend ist, der Prior oder sein Stellvertreter, die Brüder ermahnen, bitten und anweisen, dass sie vertrauensvoll und treu, öffentlich oder privat, je nachdem, wie sie es für richtig halten, dem Visitator mitteilen, was ihrer Meinung nach berichtigt werden muss. Der Abt darf diesen Vorgang in keiner Weise behindern oder es übelnehmen, wenn er erfolgt ist. Weder in der Gegenwart des Visitators noch nach dessen Abreise darf er sich an einem der Brüder rächen, Vorwürfe machen oder ärgerlich sein. Selbst wenn jemand unvorsichtig oder undiszipliniert gesprochen haben sollte, soll er nach dem Rat des Visitators mit Milde und Nachsicht reagieren. Der Visitator selbst sollte nicht jedem Gerücht sofort Glauben schenken, sondern die Angelegenheit, die ihm unbekannt ist, sorgfältig untersuchen und dann in angemessener Weise korrigieren, mit Eifer für den Orden und in väterlicher Liebe. Er soll verbieten, dass jemand anfängt, bereits korrigierte Angelegenheiten erneut infrage zu stellen oder Unwissenes vorzuschlagen, das Verwirrung stiften könnte. Wenn dies dennoch jemand tut, soll der Visitator ihn streng ermahnen und bestrafen. Es soll auch verboten sein, Dinge, die einer Korrektur bedürfen, bis zur Ankunft des Visitators zurückzuhalten und aufzuschieben, um größeres Ärgernis zu verursachen, was höchst verwerflich ist. Stattdessen sollen solche Angelegenheiten zur rechten Zeit offengelegt und behoben werden. Wenn der Visitator gegen diese Vorschriften verstößt, soll er durch den übergeordneten Abt oder andere Äbte entsprechend bestraft werden oder sogar durch das Generalkapitel. Ebenso soll der besuchte Abt wissen, dass er, wenn er diese Regel nicht befolgt, sich vor Gott schwer schuldig macht und durch väterliche oder kapitularische Strenge bestraft werden muss. Kein Gastabt oder Visitator darf Beichten entgegennehmen, es sei denn, er ist der eigentliche Abt des Hauses, das er besucht. Wenn jedoch der eigene Abt wegen eines schwerwiegenden Grundes verhindert ist, soll der Mönch, der beichtet, zu seinem eigenen Abt zurückverwiesen werden. Der Abt soll mit aller Sorgfalt und Treue dafür sorgen, dass die Beichtenden ihre Gewissen gegenüber ihrem eigenen Abt öffnen, wie es sich gebührt. |
| XXXIV. Quod filia per annum semel visitet matrem ecclesiani. Statuit causa humilitatis Cisterciensis conventus sollerti providentia, quatenus semel in anno saltem matrem ecclesiam per abbatem suum sanus fuerit visitet filia. Dass eine filia ihre mater einmal im Jahr besucht. Aus Gründen der Demut hat das Kapitel von Cîteaux weise festgelegt, dass eine filia zumindest einmal im Jahr ihre mater besuchen soll. Der Abt der filia soll dies persönlich tun, solange er gesund ist. |
| XXXV. Quae poena iniungatur negligentibus instituta. Si quis abbatum capituli nostri generalis neglexerit instituta, publice clametur, et ad emendationem admoneatur. Quod si ipso anno non correxerit, et in sequenti capitulo notum fuerit, leviori culpae subiaceat ubi et quamdiu decreverit Cisterciense capitulum. Welche Strafe denjenigen auferlegt wird, die die Vorschriften vernachlässigen. Wenn einer der Äbte unseres Generalkapitels die Vorschriften vernachlässigt, soll dies öffentlich bekannt gemacht und er zur Besserung ermahnt werden. Sollte er sich im Laufe des Jahres nicht bessern und dies im nächsten Kapitel bekannt werden, soll er in leichter Schuld sein, so lange und in welchem Umfang das Kapitel von Cîteaux es bestimmt. |
| XXXVI. De archiepiscopo vel episcopo. Nullus propter iussionem archiepiscopi vel episcopi generale capitulum dimittere praesumat, sed si sanus est ceteris occasionibus postpositis venire contendat. Non quod debitam obedientiam praelatis nostris denegemus, sed quod in ordine nostro tenere statuimus, observare debemus. Et ideo, sicut alias scripsimus, cum quis abbatum abbatiam construere voluerit, primo hoc capitulum et cetera archiepiscopo vel episcopo diligenter sunt ostendenda. Über den Erzbischof oder Bischof. Niemand soll wegen der Anordnung eines Erzbischofs oder Bischofs das Generalkapitel zu verlassen wagen, sondern, wenn er gesund ist, soll er alle anderen Gelegenheiten beiseitelassen und sich bemühen, zu kommen. Nicht, weil wir den Gehorsam, den wir unseren Oberen schulden, verweigern, sondern weil wir in unserem Orden festgelegt haben, was wir beachten müssen. Und deshalb, wie wir bereits geschrieben haben, wenn einer der Äbte eine Abtei errichten will, müssen zuerst diesem Kapitel und danach dem Erzbischof oder Bischof die Angelegenheiten sorgfältig vorgelegt werden. |
| XXXVII. De pulvinaribus. Pulvinaria ex nulla parte excedant pedem et dimidium. Über Kissen. Die Kissen sollen in keiner Weise mehr als anderthalb Fuß (ca. 45 cm) überschreiten. |
| XXXVIII. De electione abbatum vel monachorum in episcopum. Abbas vel monachus nostri ordinis si in episcopum eligatur, numquam consentiat sine assensu abbatis sui et Cisterciensis capituli, nisi forte a domno papa cogatur. Über die Wahl von Äbten oder Mönchen zum Bischof. Wenn ein Abt oder Mönch unseres Ordens zum Bischof gewählt wird, darf er niemals ohne die Zustimmung seines Abtes und des Zisterzienserkapitels zustimmen, es sei denn, er wird vom Herrn Papst gezwungen. |
| XXXIX. Quod monachi vel conversi in alia abbatia nihil quaerant. Monachi et conversi nostri ordinis a propriis abbatibus ad aliquod negotium directi, in alia nostri ordinis abbatia, sine mandato abbatis sui nihil quaerant, praeter victum et calciamentorum reparationem, et equorum ferrationem, nisi eis aliquod infortunium in via contigerit. Dass Mönche oder Konversen in einer anderen Abtei nichts verlangen sollen. Mönche und Konversen unseres Ordens, die von ihren eigenen Äbten zu einem Geschäft geschickt wurden, sollen in einer anderen Abtei unseres Ordens ohne das Mandat ihres Abtes nichts verlangen, außer Nahrung und die Reparatur ihrer Schuhe und das Beschlagen der Pferde, es sei denn, sie haben unterwegs irgendein Unglück erlitten. |
| XL. Quo ordine benedicatur monachus peregrinus. Monachus peregrinus in aliquo nostri ordinis monasterio receptus, eo ordine quo novitius benedicatur, si prius benedictus non fuerit. In welcher Reihenfolge ein fremder Mönch geweiht wird. Ein fremder Mönch, der in einem Kloster unseres Ordens aufgenommen wird, soll in derselben Reihenfolge geweiht werden wie ein Novize, wenn er zuvor noch nicht geweiht worden ist. |
| XLI. Cui liceat ferre punctam culcitram. Nullus ferat secum in via punctam culcitram ad iacendum, nisi is cui in capitulo concessum fuerit. Wem es erlaubt ist, eine gestopfte Matratze zu tragen. Niemand soll auf der Reise eine gestopfte Matratze zum Schlafen mit sich führen, außer demjenigen, dem dies im Kapitel erlaubt wurde. |
| XLII. Quot sociis abbas veniens ad capitulum contentus esse debeat. Abbas veniens Cistercium ad generale capitulum, intra abbatiam monachum non adducat, nec plus quam duos equos, sed contentus sit uno converso. Wie viele Begleiter ein Abt bei der Anreise zum Generalkapitel haben darf. Ein Abt, der nach Cîteaux zum Generalkapitel kommt, soll keinen Mönch mit in die Abtei bringen, auch nicht mehr als zwei Pferde, sondern soll sich mit einem Konversen begnügen. |
| XLIII. Ubi monachi vel conversi minui debeant. Monachus vel conversus non debet minui nisi ad abbatias nostri ordinis, neque ad grangias nisi gravis necessitas incubuerit. Wo Mönche oder Konversen zur Ader gelassen werden sollen. Ein Mönch oder Laienbruder darf nur in den Abteien unseres Ordens zur Ader gelassen werden, und nicht in den Grangien, es sei denn, es besteht eine große Notwendigkeit. |
| XLIV. De communicaturis. Illis diebus quibus monachi communicaturi sunt, possunt ad privatas missas ministri communicare. Licet etiam abbati monachos, novitios, conversos, prout expedire iudicaverit, dividere per altaria ad communicandum. Über diejenigen, die kommunizieren sollen. An den Tagen, an denen die Mönche zur Kommunion gehen sollen, dürfen auch die Ministranten bei privaten Messen kommunizieren. Es ist dem Abt auch erlaubt, die Mönche, Novizen und Konversen nach seinem Ermessen auf verschiedene Altäre zur Kommunion zu verteilen. |
| XLV. Quod nullus abbas in generali capitulo loquatur nisi stando. Nulli abbatum praeter Cisterciensem liceat clamare vel in audientia omnium loqui nisi stando, aliis omnibus sedendo auscultantibus. Si quis autem aliorum vel contradicere vel aliud dicere voluerit, illo sedente surgat. Dass kein Abt im Generalkapitel sprechen soll, außer im Stehen. Keinem Abt außer dem von Cîteaux ist es erlaubt, laut zu rufen oder vor allen zu sprechen, außer im Stehen, während die anderen im Sitzen zuhören. Wenn jedoch einer der anderen widersprechen oder etwas anderes sagen möchte, soll er aufstehen, während der andere sitzt. |
| XLVI. Quod nullus praesumat terram alterius vel usuaria in ea quaerere. Si quis abbatum terram habuerit vel usuaria, vel inde aliquam habuerit conventionem, nullus abbatum quaerat eam, vel in ea usuaria, sine assensu illius abbatis. Dass niemand wagen soll, das Land eines anderen oder Nutzungsrechte darauf zu beanspruchen. Wenn einer der Äbte Land oder Nutzungsrechte daran besitzt oder eine Vereinbarung darüber hat, soll kein anderer Abt dieses Land oder die Nutzungsrechte ohne die Zustimmung jenes Abtes beanspruchen. |
| XLVII. Quomodo satisfacit abbas non occurrens ad Gloriam primi psalmi. Abbas si ad Gloriam primi psalmi non occurrerit, satisfaciat ad gradum ut monachus, excepto quod sine licentia alicuius post satisfactionem recedat ad sedem suam, nisi alius abbas in choro adfuerit. Wie ein Abt, der nicht beim Gloria des ersten Psalms anwesend ist, Genugtuung leistet. Wenn ein Abt beim Gloria des ersten Psalms nicht anwesend ist, soll er Genugtuung leisten, indem er wie ein Mönch zur Stufe tritt. Danach darf er ohne die Erlaubnis eines anderen nach der Genugtuung zu seinem Platz zurückkehren, es sei denn, ein anderer Abt ist im Chor anwesend. |
| XLVIII. Quando exire debeant a generali capitulo monachi Cistercienses. In prima die capituli post absolutionem defunctorum dicatur Adiutorium nostrum, et exeant omnes monachi praeter eos qui loco abbatum adfuerint. Idem fiat aliis diebus post expositionem Regulae. Wann die Mönche von Cîteaux das Generalkapitel verlassen sollen. Am ersten Tag des Kapitels, nach der Absolution der Verstorbenen, soll Adiutorium nostrum gesagt werden, und alle Mönche sollen gehen, außer jenen, die anstelle der Äbte anwesend sind. Dasselbe soll an den folgenden Tagen nach der Verkündung der Regel geschehen. |
| XLIX. Quod psalmi vel aliae quaelibet orationes praeter assuetas in conventu pro quavis
necessitate non dicantur. Prohibitum est ne in conventu paslmi, vel aliae quaelibet orationes pro quavis necessitate dicantur, nisi forte pro missa de conventu alia missa pro imminenti angustia, vel ad missam de conventu collecta. Dass Psalmen oder andere Gebete außer den üblichen im Konvent nicht für irgendwelche Notwendigkeiten gesprochen werden sollen. Es ist verboten, im Konvent Psalmen oder irgendwelche anderen Gebete aus irgendeinem Grund zu sprechen, außer vielleicht während der Konventmesse eine andere Messe wegen einer drohenden Gefahr oder eine Kollektenmesse. |
| L. Quando adolescentiores fratres mixtum sumere debeant. Adolescentiores fratres quibus diebus ieiuniorum mixtum sumere conceditur, semper ante tertiam illud sumant. Wann die jüngeren Brüder eine Mahlzeit einnehmen sollen. Den jüngeren Brüdern, denen an Fasttagen ein mixtum gestattet ist, soll diese immer vor der dritten Stunde (etwa 9 Uhr morgens) gewährt werden. |
| LI. De nundinis. Multa de mercatoribus nostris querela est, multa confusio. Quia tamen ad nundinas nominatas interdum mittere fratres nostros coemendarum mercium quibus utimur necessitas persuadet, hoc saltem consentiamus ut nihil vendamus in eis. Sed cum vendimus res nostras ubi ubi, caveamus inhonestas commutationes mercium quas iterum venumdare debeamus, nec accipiamus in pretio nisi aurum vel argentum vel nummos, vel tales merces quibus in ordine ordinate utimur. Constituimus etiam ne quo modo res nostras venales trans mare convehamus. Sed nec liceat ire ad mercatum vel nundinas ultra tres dietas, vel ad plus ultra quatuor, nec plures de monachis vel conversis quam duo eant de una abbatia, nec mare Anglicum censemus transeundum propter nundinas. Si qui tamen vicini maris portui fuerint, pro necessariis domus suae emendis vel commutandis transire poterunt, non tamen ad nundinas, neque a portu cui applicuerint plus quam dietas duas. Quicumque ergo monachus vel conversus ordinis nostri ad nundinas nominatas venerit, quamdiu in nundinis fuerit, de nulla domo religiosa victum sibi vel equis suis accipiat, sed de suo magis vivat, et ea mensura quae decet virum sui ordinis. Non enim debet pro se pisces emere, aut delicias quaerere, sed nec vinum bibere nisi bene aquatum, et duobus pulmentis sit contentus. Ad opus saecularium nec emant, nec vendant aliquid. Coria emere licet etiam ultra dietas quatuor in nundinis nominatis. Über Märkte. Es gibt viele Beschwerden und Verwirrungen bezüglich unserer Händler. Da jedoch manchmal die Notwendigkeit besteht, Brüder zu den genannten Märkten zu schicken, um Waren zu kaufen, die wir benötigen, gestatten wir zumindest, dass wir dort nichts verkaufen. Aber wenn wir unsere Waren irgendwo verkaufen, sollten wir unehrenhafte Tauschgeschäfte vermeiden, bei denen wir die Waren erneut verkaufen müssen, und wir sollten nur Gold, Silber oder Münzen als Bezahlung annehmen oder Waren, die in unserem Orden ordentlich verwendet werden. Wir bestimmen auch, dass unsere Waren nicht auf dem Seeweg ins Ausland transportiert werden sollen. Es ist auch nicht erlaubt, zu Märkten oder Messen zu gehen, die mehr als drei Tagesreisen entfernt sind, höchstens aber vier. Nicht mehr als zwei Mönche oder Konversen sollen aus einer Abtei zu einem Markt reisen, und wir halten es nicht für angemessen, das englische Meer wegen eines Marktes zu überqueren. Wenn aber jemand in der Nähe eines Hafens lebt, darf er für notwendige Käufe oder Tauschgeschäfte für sein Haus übersetzen, jedoch nicht zu einem Markt und nicht weiter als zwei Tagesreisen vom Hafen, an dem er anlegt. Jeder Mönch oder Laienbruder unseres Ordens, der zu den genannten Märkten geht, darf während seines Aufenthalts auf dem Markt keine Nahrung für sich oder seine Pferde von einem religiösen Haus annehmen, sondern soll von seinen eigenen Mitteln leben und in einem angemessenen Maßstab, der einem Mann seines Ordens entspricht. Er soll keine Fische für sich kaufen oder nach Delikatessen suchen, und er soll auch keinen Wein trinken, es sei denn, dieser ist stark verdünnt, und er soll sich mit zwei Gerichten begnügen. Er soll nichts für weltliche Zwecke kaufen oder verkaufen. Es ist erlaubt, Leder zu kaufen, selbst wenn dies mehr als vier Tagesreisen zu den genannten Märkten erfordert. |
| LII. De tabernis. Neque per monachum, neque per conversum, neque per aliquem hominum licet nobis vinum nostrum vendere ad tabernam, sive vulgo dicitur ad brocam sive ut lingua teutonica dicitur ad tappam, in nostris seu in domibus alienis, nec alicubi omnino. Über Schenken. Es ist weder einem Mönch noch einem Laienbruder noch irgendeiner anderen Person erlaubt, unseren Wein in einer Schenke zu verkaufen, sei es, wie man es im Volksmund ad brocam nennt, oder auf Deutsch ad tappam, weder in unseren eigenen Häusern noch in fremden Häusern, noch irgendwo anders.(broca - Stift, Zapfen, tappus (germ.) - Zapfen.) |
| LIII. De abbatibus dum generale capitulum tenetur foris sedentibus. Quicumque abbas foris capitulum dum, generale capitulum tenetur sederit, ea die a vino abstineat. Über Äbte, die während des Generalkapitels draußen sitzen. Jeder Abt, der sich während des Generalkapitels draußen hinsetzt, soll an diesem Tag auf Wein verzichten. |
| LIV. De mensura avenae. Monachis seu aliquibus aliis nostri ordinis ad abbatias nostras sive ad earum loca venientibus, ad opus equorum ipsorum mensura avenae in Cisterciensi capitulo constituta sufficiat. Über das Maß des Hafers. Für Mönche oder andere unseres Ordens, die zu unseren Abteien oder deren Orten kommen, soll das Maß des Hafers für ihre Pferde, wie im Kapitel von Cîteaux festgelegt, ausreichen. |
| LV. De hospitibus ad generale capitulum venientibus. Eo die quo abbates Cistercii ad annum conveniunt capitulum reliquisque diebus quibus ibidem morantur, certum sit statutum esse in generali eorumdem abbatum capitulo, nullum supervenientem debere suscipi hospitem. Quod si etiam talis aliquis supervenerit cui id omnino negari non possit, equos vel equum eius nullo modo recipiendum. Id enim sollerter cavendum iudicavere, ne forte rei pro qua de tam longinquis conveniunt provinciis, scilicet ut suo intendant ordini, ullum incurrant impedimentum. Quod per huiusmodi susceptiones posse fieri arbitrabantur. Über Gäste, die zum Generalkapitel kommen. An dem Tag, an dem die Äbte in Cîteaux zum Generalkapitel für das Jahr zusammenkommen, sowie an den übrigen Tagen, an denen sie dort verweilen, ist es festgelegt, dass im Generalkapitel der Äbte beschlossen wurde, keine ankommenden Gäste zu empfangen. Sollte dennoch jemand ankommen, dem dies unmöglich verweigert werden kann, sollen seine Pferde oder sein Pferd unter keinen Umständen aufgenommen werden. Man hielt es für wichtig, dies streng zu vermeiden, damit das Anliegen, für das sie aus so weit entfernten Provinzen zusammenkommen – nämlich sich um ihren Orden zu kümmern – nicht durch solche Empfänge gestört wird. |
| LVI. De mensura pulmentorum. Eadem mensura sicuti panis et vini sit per omnes abbatias, qua pulmenta aequaliter dividantur, et tam in grangiis quam in abbatiis. Über das Maß der Speisen. Dasselbe Maß, wie es für Brot und Wein gilt, soll in allen Abteien auch für die Aufteilung der Speisen verwendet werden, sowohl in den Grangien als auch in den Abteien. |
| LVII. Cui liceat ferre calicem et cetera ad missam cantandam necessaria. Abbates nostri ordinis quolibet ierint, calicem vel cetera ad cantandam missam necessaria non ferant, nisi cui forte in annuo abbatum capitulo concessum fuerit. Wer den Kelch und andere für die Messe notwendige Gegenstände tragen darf. Die Äbte unseres Ordens sollen, wohin sie auch gehen, keinen Kelch oder andere für die Messe notwendigen Gegenstände mit sich führen, außer jenen, denen dies im jährlichen Abtskapitel ausdrücklich erlaubt wurde. |
| LVIII. Si liceat alicui novos libros dictare. Nulli liceat abbati, nec monacho, nec novitio; libros facere, nisi forte cuiquam in generali capitulo concessum fuerit. Ob es jemandem erlaubt ist, neue Bücher zu verfassen. Keinem Abt, Mönch oder Novizen ist es erlaubt, Bücher zu verfassen, es sei denn, es wurde ihm im Generalkapitel gestattet. |
| LIX. De armentis sive pecudibus. Nullus abbas ordinis nostri sive armenta sive pecudes sinat ad pascua longius evagari per diem, quin in nocte revertantur infra proprios fines et terras proprias. Hac tamen lege non tenebuntur qui in Alpidus vel iuxta Alpes habitant, in gregibus dumtaxat ovium. Propter porcos autem liceat domum habere longe ab abbatia sive a grangia duabus leugis, seu etiam tribus si ita necesse fuerit, et circa domum illam quantum opus fuerit longe evagentur, ita tamen ut in nocte illa illuc revertantur. Custodibus vero ovium vel porcorum victus quotidianus aliunde non proveniat, nisi de sua propria abbatia vel grangia. Sed et si qui etiam in aliis partibus pro penuria et ariditate locorum forte hanc legem tenere non poterunt, ea ipsi non tenebuntur, sed poterit in eis capitulum dispensare ut vivere possint, si tamen hoc testimonio vicinorum abbatum ostendere manifeste poterunt. Über Rinder und Schafe. Kein Abt unseres Ordens soll Rinder oder Schafe erlauben, tagsüber weit von den Weiden abzuweichen, ohne dass sie nachts innerhalb ihrer eigenen Grenzen und auf ihren eigenen Ländereien zurückkehren. Von dieser Regel sind jedoch jene ausgenommen, die in den Alpen oder nahe den Alpen wohnen, und zwar nur in Bezug auf Schafherden. Es ist erlaubt, ein Haus für Schweine bis zu zwei oder drei Wegstunden von der Abtei oder der Grangie entfernt zu haben, falls dies notwendig ist, und die Schweine dürfen sich um dieses Haus herum so weit entfernen, wie nötig, solange sie nachts dorthin zurückkehren. Die Hirten von Schafen oder Schweinen sollen keine Nahrung von anderswo erhalten, sondern nur von ihrer eigenen Abtei oder Grangie. Falls in anderen Gegenden aufgrund von Dürre oder der Knappheit der Orte diese Regel nicht eingehalten werden kann, sind diese nicht an sie gebunden, aber das Kapitel kann Ausnahmen gewähren, damit sie überleben können, wenn sie dies mit dem Zeugnis der benachbarten Äbte eindeutig belegen können. |
| LX. De placitis. Non debent abbates vel monachi aut conversi nostri ordinis interesse placitis, nisi suis aut aliorum de ordine nostro. Quod si aliis de causis quemquam eorum adesse contigerit, non sit tamen ibi iudex aut prolocutor, nec ad consilium partium vel ad iudicium eat. Über Gerichtsverfahren. Äbte, Mönche oder Konversen unseres Ordens sollen nicht an Gerichtsverfahren teilnehmen, außer an ihren eigenen oder denen anderer Mitglieder unseres Ordens. Sollte es dennoch vorkommen, dass einer von ihnen aus anderen Gründen anwesend sein muss, soll er weder Richter noch Sprecher sein und sich nicht in die Beratung der Parteien oder in das Urteil einmischen. |
| LXI. De episcopis ordinis nostri. Episcopi assumpti de ordine nostro consuetudinem nostram tenebunt in qualitate ciborum, in forma indumentorum, in observantia ieiuniorum, in officio Horarum regularium, excepto quod mantellum de vili panno et pelle ovina, et pileum similem aut simplicem de lana habere poterunt qui voluerint. Cum quibus tamen rebus claustra nostra minime intrabunt, nec conventibus nostris intererunt, propter dissimilitudinem. Solatia poterunt unicuique dari de domibus nostris usque ad duos monachos et tres conversos si tot necessarii fuerint, ita tamen ut nemini illorum saecularia negotia vel curae imponantur. Propter episcopos ordinis nostri si in infirmitorio iacent, poterunt infirmarii sui si opus fuerit remanere ad horis canonicis. Similiter et socii eorum qui assidui sunt cum eis. Ceterorum autem nullus pro quolibet episcopo aliquam canonicam horam dimittat, et nullus monachorum eius comedat cum eo, sed in refectorio nisi infirmus fuerit. Über Bischöfe unseres Ordens. Bischöfe, die aus unserem Orden gewählt wurden, sollen unsere Gewohnheiten in Bezug auf die Art der Speisen, die Form der Kleidung, die Einhaltung der Fastenzeiten und das Amt der regulären Stundengebete beibehalten, außer dass sie einen Mantel aus grobem Stoff und Schafsfell sowie eine einfache oder schlichte Mütze aus Wolle tragen dürfen, wenn sie dies wünschen. Mit diesen Dingen sollen sie jedoch nicht unsere Klausuren betreten, noch an unseren Konventen teilnehmen, wegen der Unterschiedlichkeit. Sie dürfen in unseren Häusern bis zu zwei Mönche und drei Konversen zur Unterstützung haben, falls so viele benötigt werden, jedoch soll keinem von ihnen weltliche Aufgaben oder Verantwortungen auferlegt werden. Wenn Bischöfe unseres Ordens in der Infirmerie liegen, dürfen ihre Pfleger, wenn nötig, während der kanonischen Stunden bei ihnen bleiben. Ebenso dürfen ihre Begleiter, die ständig bei ihnen sind, anwesend sein. Keiner der anderen jedoch darf wegen eines Bischofs eine kanonische Stunde auslassen, und keiner der Mönche soll mit ihm essen, außer er ist krank, sondern im Refektorium. |
| LXII. De pitantiis. Abbas qui in infirmitorio iacuerit, in conventum pitantiam non mittat, praeter abbatem loci. Nullusque abbatum qui in refectorio comederint faciat pitantiam nisi ille qui sedet ad nolam, nisi forte iuxta se sedenti. Über Pitanzen. Ein Abt, der in der Infirmerie liegt, soll keine Pitanzen für den Konvent schicken, außer für den Abt des Ortes. Kein Abt, der im Refektorium isst, soll eine Pitanz ausgeben, außer derjenige, der an der Glocke sitzt, es sei denn, er tut dies für denjenigen, der neben ihm sitzt. |
| LXIII. Quibus speciebus non utimur. In conventu generaliter nec pipere, nec cymino, huiusmodi speciebus utamur, sed communibus herbis quales terra nostra producit. Welche Gewürze wir nicht verwenden. Im Konvent verwenden wir generell weder Pfeffer noch Kümmel noch ähnliche Gewürze, sondern nur gewöhnliche Kräuter, wie sie auf unserem Land wachsen. |
| LXIV. De gravioribus culpis. Quicumque monachorum vel conversorum nostri ordinis, in furtis, in conspirationibus, in incendiis manifeste deprehensi fuerint, graviori culpae subdantur. Quod si qui talium pro eo exierint aut proiecti fuerint, nullatenus nisi sub eadem sententia recipiantur. Ipsa etiam in quemque secundum modum culpae extendatur, vel aggravetur. Hoc tamen attendum est, ut et hora prandii sit tardior, et mensura cibi minor quam illius qui in leviori culpa ponitur. Verumtamen abbas attendat et corporum valetudines, et culparum modos. Et cum susceptus fuerit in capitulo, non eadem die ponatur in ordine suo. Vasa quibus utitur, aut frangantur aut pauperibus erogentur. Ad fores oratorii prostratus iaceat in terra, non habens caputium in capite. Quotiens autem missa vel officium defunctorum sine intervallo sequitur horam canonicam, non prosternatur donec conventus exeat de ecclesia. Non tamen omnes coguntur exire propter eum. Qui vero exeunt, per ante eum exeant. Et item cum in capitulo receptus fuerit, dum completur opus Dei prosternat se in terra. Über schwere Schuld. Wenn ein Mönch oder Laienbruder unseres Ordens bei Diebstahl, Verschwörung oder Brandstiftung eindeutig ertappt wird, soll er einer schwerwiegenderen Strafe unterworfen werden. Wenn jemand von ihnen ausgestoßen oder vertrieben wurde, darf er nur unter derselben Strafe wieder aufgenommen werden. Diese Strafe soll je nach Schwere des Vergehens ausgedehnt oder verschärft werden. Es ist jedoch zu beachten, dass die Essenszeit später und die Menge der Nahrung geringer sein soll als bei jemandem, der in leichterer Schuld ist. Der Abt soll jedoch auch den Gesundheitszustand und die Schwere der Vergehen berücksichtigen. Wenn jemand in das Kapitel aufgenommen wird, soll er nicht am selben Tag an seinen Platz in der Gemeinschaft zurückkehren. Die Gefäße, die er benutzt hat, sollen entweder zerbrochen oder an die Armen verteilt werden. Er soll ausgestreckt vor der Tür des Oratoriums auf dem Boden liegen, ohne Kapuze auf dem Kopf. Wann immer die Messe oder das Totengebet unmittelbar auf die kanonischen Stunden folgt, soll er sich nicht hinwerfen, bis der Konvent die Kirche verlassen hat. Es ist jedoch nicht notwendig, dass alle wegen ihm hinausgehen. Diejenigen, die hinausgehen, sollen vor ihm vorbeigehen. Ebenso soll er sich, wenn er im Kapitel aufgenommen wird, während des Abschlusses des Gottesdienstes auf den Boden werfen. |
| LXV. De levioribus culpis. Fratres qui in leviori culpa sunt, de labore remaneant propter satisfactionem, qui etiam cum satisfaciunt, toto corpore extenso prosternantur diebus quibus conventus prosternitur super formas, ceteris vero diebus stantes incurventur. Extra refectorium comedant in loco quo abbati visum fuerit; qui post refectionem servitorum neque ad biberes eant cum aliis, neque illi qui pro versu perdito in poenitentia sunt, sed post alios eant bibere in refectorio. Über leichtere Schuld. Brüder, die in leichterer Schuld sind, sollen von der Arbeit zurückgehalten werden, um Buße zu tun. Wenn sie Buße tun, sollen sie sich an den Tagen, an denen der Konvent sich über die forma niederwirft, mit ausgestrecktem Körper hinwerfen. An den anderen Tagen sollen sie sich im Stehen verbeugen. Sie sollen außerhalb des Refektoriums an einem vom Abt bestimmten Ort essen. Nach der Mahlzeit der Dienenden sollen sie weder mit den anderen trinken gehen, noch sollen jene, die wegen eines verlorenen Verses Buße tun, mit den anderen trinken, sondern sie sollen nach den anderen im Refektorium trinken. |
| LXVI. In quo ordine fugitivus recipi debeat. Fugitivus quando recipitur, ubique erit ultimus omnium. Postea vero, si clericus est, poterit abbas licentiam cantandi et legendi ei dare, et in choro ultimum ponere ordine clericorum, vel etiam sacerdotum si sacerdos fuerit. Si autem humiliato ei locum altiorem aliquando indulgere voluerit, computet tempus quo foris moratus est, et tantum semper amittat de ipso ordine, numquam recepturus. In welcher Ordnung ein Flüchtiger aufgenommen werden soll. Ein Flüchtiger soll, wenn er aufgenommen wird, überall der Letzte von allen sein. Später jedoch, wenn er Kleriker ist, kann der Abt ihm die Erlaubnis erteilen, zu singen und zu lesen, und ihm im Chor den letzten Platz unter den Klerikern zuzuweisen, oder auch unter den Priestern, wenn er Priester ist. Sollte der Abt ihm irgendwann eine höhere Position in Demut gewähren wollen, so soll die Zeit, die er außerhalb des Klosters verbracht hat, berücksichtigt werden, und diese Zeit soll ihm immer von seinem Rang abgezogen werden, die er nie zurückgewinnen kann. |
| LXVII. De vocatione abbatum ad electionem novi abbatis. Defuncto abbate pater abbas vocetur: et si qui sunt abbates quos illa domus genuerit, viciniores quique ad diem quem ipse pater abbas praescripserit pariter convocentur, et ad arbitrium patris abbatis praesentes abbates domus illius simul et monachi abbatem eligant. In domo Cisterciensi, quia mater est omnium nostrum, praesentes abbates qui de Cistercio exierunt, et monachi Cistercienses simul eligant. Über die Einberufung der Äbte zur Wahl eines neuen Abtes. Wenn ein Abt verstorben ist, soll der Vaterabt gerufen werden. Falls die betreffende Abtei andere Äbte hervorgebracht hat, sollen die nähergelegenen an dem Tag, den der Vaterabt bestimmt, zusammen gerufen werden, und nach dem Ermessen des Vaterabtes sollen die anwesenden Äbte dieser Abtei gemeinsam mit den Mönchen einen neuen Abt wählen. Im Kloster von Cîteaux, da es die Mutter aller unserer Abteien ist, sollen die anwesenden Äbte, die aus Cîteaux hervorgegangen sind, und die Zisterziensermönche gemeinsam wählen. |
| LXVIII. De cura grangiarum. Prohibemus ne quis abbas grangias suas vel aliquam earum alicui monacho committat, nisi cellarario, qui secundum Regulae auctoritatem ad voluntatem abbatis curam gerat de omnibus, et ei prout necesse fuerit solatia administrentur, a quibus in his quae agenda fuerint adiuvetur. Über die Verwaltung der Grangien. Wir verbieten, dass ein Abt seine Grangien oder eine von ihnen einem Mönch überlässt, außer dem Cellarar, der gemäß der Regel die Verwaltung aller Angelegenheiten nach dem Willen des Abtes führt und ihm, falls nötig, Hilfen zur Seite gestellt werden, um ihm bei den anstehenden Aufgaben zu helfen. |
| LXIX. Quid abbas Cisterciensis in generali capitulo post discessionem
monachorum inquirere debeat. Si qua abbatia in anno a patre suo abbate domus unde exivit, non fuerit visitata vel per se vel per alium, in communi capitulo Cisterciensis abbas eius hoc notificet, interrogante id communiter eo qui praesidet in capitulo. Quaeratur etiam si quis deest abbatum, et auditis excusationibus eorum qui forte pro infirmitate venire non potuerunt: de cetero nemo celaverit, si quem eorum qui eo anno venire debuerant abesse cognoverit, nec sine gravi animadversione id praetereatur. Was der Abt von Cîteaux im Generalkapitel nach dem Weggang der Mönche untersuchen soll. Falls eine Abtei in einem Jahr nicht von ihrem Vaterabt des Hauses, aus dem sie hervorgegangen ist, besucht wurde, weder persönlich noch durch einen anderen, soll der Abt von Cîteaux dies im allgemeinen Kapitel anzeigen, wenn dies von demjenigen, der dem Kapitel vorsteht, gemeinsam gefragt wird. Es soll auch nachgefragt werden, ob Äbte fehlen, und nach Anhörung der Entschuldigungen derer, die vielleicht aufgrund von Krankheit nicht kommen konnten, soll niemand verbergen, ob er bemerkt hat, dass einer derjenigen, die in diesem Jahr kommen sollten, abwesend ist. Dies soll nicht ohne ernsthafte Strafe übergangen werden. |
| LXX. Qualiter terminari debeat si qua forte controversia inter abbates orta fuerit. Si forte aliqua controversia inter aliquos abbates nostri ordinis orta fuerit, convocent vicinos abbates ordinis nostri, et eorum consilio pacem ineant. Si vero nec sic sedari poterunt, reservetur causa eorum ad annuum capitulum Cistercii, et ibi ad arbitrium et ad nutum Cisterciensis capituli terminetur, neque inde ad aliam audientiam appellare liceat. Wie eine Streitigkeit zwischen Äbten beigelegt werden soll. Falls eine Streitigkeit zwischen einigen Äbten unseres Ordens auftritt, sollen die benachbarten Äbte unseres Ordens einberufen werden, um durch ihren Rat Frieden zu stiften. Wenn die Streitigkeit auf diese Weise nicht beigelegt werden kann, soll der Fall für das jährliche Kapitel von Cîteaux reserviert werden. Dort soll der Streit nach dem Ermessen und Willen des Cistercienser Kapitels entschieden werden, und es ist nicht erlaubt, von dieser Entscheidung an eine andere Instanz Berufung einzulegen. |
| LXXI. De domibus quae in villis sunt. In domibus quae in villis aut castellis vel civitatibus sunt, non habitent monachi vel conversi. Über Häuser in Dörfern. In Häusern, die sich in Dörfern, Burgen oder Städten befinden, sollen weder Mönche noch Konversen wohnen. |
| LXXII. De monachis vel conversis ad grangias venientibus. Monachi vel conversi cum ad proprias grangias venerint, sicut fratres grangiarum ita vescantur, nec loquantur cum fratribus nisi cum magistro et hospitali. Über Mönche oder Konversen, die zu Grangien kommen. Wenn Mönche oder Konversen zu ihren eigenen Grangien kommen, sollen sie sich wie die Brüder der Grangien ernähren und nur mit dem Meister und dem Gastfreund sprechen, nicht jedoch mit den anderen Brüdern. |
| LXXIII. De falsis vocibus. Viros decet virili voce cantare, et non more femineo tinnulis, vel ut vulgo dicitur falsis vocibus veluti histrionicam imitari lasciviam. Et ideo constituimus mediocritatem servari in cantu, ut et gravitatem redoleat, et devotio conservetur. Über falsche Stimmen. Es gebührt den Männern, mit männlicher Stimme zu singen und nicht wie Frauen mit Piepsstimmen oder, wie es allgemein genannt wird, mit Falsett oder die ungebührliche Nachahmung von Schauspielerei. Deshalb haben wir festgelegt, dass beim Gesang Mäßigung gewahrt werden soll, sodass sowohl Ernsthaftigkeit als auch Andacht erhalten bleiben. |
| LXXIV. Si liceat alicui Roman ire. Nemo nostri ordinis Romam eat, nisi cum episcopo sui ordinis. Ob es jemandem erlaubt ist, nach Rom zu gehen. Niemand aus unserem Orden soll nach Rom gehen, es sei denn, er ist mit dem Bischof seines Ordens unterwegs. |
| LXXV. De abbatibus qui abbatias suas relinquunt. Abbates qui abbatias suas relinquunt, in ordinem conversionis suae redeant. Über Äbte, die ihre Abteien verlassen. Äbte, die ihre Abteien verlassen, sollen in ihren Ordenszustand zurückkehren. |
| LXXVI. Quod monachi vel conversi ad generale capitulum venientes verberentur. Ab hora nona diei praecedentis Exaltationem sanctae Crucis usque ad horam nonam diei quo abbates a generali capitulo discedunt, quicumque monachus hospes vel conversus inventus fuerit in monasterio vel grangiis Cisterciensibus, ducatur in generale capitulum, et ibi coram omnibus abbatibus verberetur. Excusationem vero aliquam eis praetendere quin verberentur, nec abbas Cisterciensis potest. Über Mönche oder Konversen, die beim Generalkapitel Schläge erhalten. Von der neunten Stunde des Vortages der Erhöhung des Heiligen Kreuzes bis zur neunten Stunde des Tages, an dem die Äbte vom Generalkapitel abreisen, soll jeder Mönch, Gast oder Laienbruder, der im Kloster oder in den Grangien von Cîteaux angetroffen wird, zum Generalkapitel gebracht werden und dort vor allen Äbten geprügelt werden. Es ist dem Abt von Cîteaux nicht erlaubt, eine Entschuldigung vorzubringen, um das Prügeln zu verhindern. |
| LXXVII. Quod infirmarius loqui potest cum solatio suo. Qui magister erit de infirmitorio loqui poterit cum solatio suo, si tamen ita viderit abbas oportere, et hoc ipsum loco et modo quo ipse providerit. Conversum autem etiam pro solatio infirmarii liceat haberi in infirmitorio. Über den Infirmar, der mit seinem Helfer sprechen kann. Der Meister der Infirmerie kann mit seinem Helfer sprechen, wenn es der Abt für notwendig hält, und zwar auf die Weise und in der Form, die der Abt bestimmt. Auch dem Helfer des Infirmar ist es gestattet, im Krankenhaus anwesend zu sein. |
| LXXVIII. De pueris discentibus. Nullus puerorum doceatur litteras intra monasterium vel in locis monasterii, nisi sit monachus, vel receptus in probatione novitius. Quibus tempore lectionis discere licet. Et notandum quia nullum nisi post quintumdecimum aetatis suae annum in probatione nobis ponere licet. Über das Unterrichten von Jungen. Keine Jungen sollen innerhalb des Klosters oder an den Orten des Klosters (in den Buchstaben) unterrichtet werden, es sei denn, sie sind Mönche oder Novizen, die sich in der Probezeit befinden. Denjenigen, die in der Zeit des Unterrichts lernen dürfen, ist es erlaubt, dies zu tun. Es ist zu beachten, dass niemand vor dem fünfzehnten Lebensjahr in die Probezeit aufgenommen werden darf. |
| LXXIX. De poena abbatis contemnentis patrem abbatem. Abbas filius qui abbatem suum eum corripientem de ordine suo contempserit, clamatus in Cisterciensi capitulo levi culpae subiacebit aut in propria abbatia, aut in loco quem abbas Cisterciensis ei constituerit. Über die Strafe für einen Abt, der seinen Vaterabt missachtet. Ein Abt, der seinen Vaterabt in dessen Zurechtweisung missachtet, wird im Kapitel von Cîteaux einer leichten Strafe unterworfen, entweder in seiner eigenen Abtei oder an einem Ort, den der Abt von Cîteaux ihm zugewiesen hat. |
| LXXX. De litteris et vitreis. Litterae unius coloris fiant, et non depictae. Vitreae albae fiant, et sine crucibus et picturis. Über Buchstaben und Glas. Buchstaben sollen einfarbig und unbemalt sein. Das Glas soll weiß sein, ohne Kreuze und Bilder. |
| LXXXI. De generibus vestimentorum. Qui mollibus vestiuntur, in domibus regum sunt. Monasterium ista non decent. Ponamus delicatas vestes et nullus deinceps ysembruno, walembruno, saya, vel eiusmodi aut etiam subtilioribus pannis utatur, neque novis neque veteribus. Über Arten von Kleidung. Wer sich in weiche Kleidung kleidet, ist am Hof der Könige. Solche Kleidung passt nicht zum Kloster. Wir sollen feine Kleidung vermeiden, und niemand soll ab jetzt Seidenstoffe, Wolle, Samt oder ähnliche oder sogar feinere Stoffe benutzen, weder neue noch alte. |
| LXXXII. Pro quibus nobis liceat scribere domino papae. Nullus scribat domino papae nisi pro propriis causis et coabbatum suorum et episcoporum, archiepiscoporum, regum et principium suorum. Für welche Angelegenheiten wir dem Papst schreiben dürfen. Niemand soll dem Papst schreiben, es sei denn für eigene Angelegenheiten sowie für die seiner Mitbrüder, Bischöfe, Erzbischöfe, Könige und Fürsten. |
| LXXXIII. De wandengiis. Directi in itinere si voluerint wandengias ad evitandum lutum, sive ad expellendum frigus, habere licet eis. Quae tamen non de corio, sed de panno fiant. Über Gamaschen. Auf Reisen dürfen diejenigen, die unterwegs sind, Gamaschen zur Vermeidung von Schlamm oder zur Abwehr von Kälte mitnehmen, wenn sie dies wünschen. Diese sollen jedoch aus Stoff und nicht aus Leder gefertigt sein. |
| LXXXIV Quod monachus non oret prostratus. Non est nostrae consuetudinis monachum vel conversum prostratum toto corpore iacere in oratione, sed super genua vel stando. Dass Mönche sich nicht niederwerfen beim Gebet. Es gehört nicht zu unserer Gewohnheit, dass Mönche oder Konversen beim Gebet sich vollständig niederwerfen. Sie sollen entweder auf den Knien oder stehend beten. |
| LXXXV. De scriptoriis. In omnibus scriptoriis ubicumque ex consuetudine monachi scribunt, silentium teneatur sicut in claustro. Über Skiptorien. In allen Skriptorien, wo die Mönche nach Gewohnheit schreiben, soll ebenso wie im Kloster Stille bewahrt werden. |
Die Überlieferung bleibt allerdings bis etwa 1180 recht sporadisch.
Anzahl statuta des Generalkapitels pro Jahr